Bergischer Luftsport Verein e.V.

Luftsport in Bergisch Gladbach seit 1965

Flug von Aufwind zu Aufwind

Eine mögliche Herausforderung, die man sich im Segelflug suchen kann, ist der Streckenflug. Da ein Segelflugzeug im Flug ständig etwas Höhe verliert, muss es eigentlich nach kurzer Zeit wieder zur Landung kommen. Steuert man die Maschine jedoch in einen Aufwind, kann man neue Höhe gewinnen. Wenn man nun immer wieder von einem Aufwind zu einem anderen fliegt, kann man längere Strecken zurücklegen.

Neben der Stärke der Aufwinde hat die Leistung des Segelflugzeuges großen Einfluss auf die erreichbare Strecke. Diese Leistung wird unter anderem an der so genannten Gleitzahl bemessen. Die Gleitzahl ist das Verhältnis zwischen der Strecke, die ein Flugzeug zurücklegt, und der Höhe, die es dabei verliert. Die Doppelsitzer, die in unserem Verein zur Ausbildung genutzt werden, haben eine Gleitzahl von 33. Das bedeutet, dass sie unter dem Verlust von einem Kilometer Höhe eine Flugstrecke von 33 Kilometern zurücklegen können. Segelflugzeuge für den Leistungssegelflug erreichen sogar weit höhere Leistungen.

Navigation, Meteorologie und Taktik

Ein Streckensegelflug ist auch mit einem leistungsstarken Segelflugzeug eine Herausforderung. Bereits bei der Flugvorbereitung sind die Aufgaben für den Piloten vielfältig. Die Flugstrecke, Wendepunkte und Abflughöhen werden festgelegt und auf einer Navigationskarte eingezeichnet. Verschiedene Wettervorhersagen werden eingeholt, damit die Entwicklung von Aufwinden eingeschätzt werden kann, und Flugsicherungsnachrichten werden eingesehen. Bereits in der Ausbildung werden diese Dinge geübt.

Während des Fluges muss der Pilot viele Entscheidungen treffen. Da die Aufwinde sich üblicherweise nicht genau auf der geplanten Flugstrecke aufreihen, weicht der Pilot fast immer von der festgelegten Strecke ab. Er überlegt, welche Aufwinde in der Nähe wahrscheinlich die besten sind, und folgt diesen. Mit Hilfe der Navigationskarte bestimmt er regelmäßig seine Position, um irgendwann den Weg zurück zur geplanten Flugstrecke zu finden. Um möglichst gut voranzukommen, muss der Pilot immer wieder entscheiden, wie hoch er steigt und wie schnell er von einem Aufwind zum nächsten fliegt. Dazu ist es nötig, dass er die Stärke und die Entwicklung der Aufwinde richtig einschätzt. Dies gehört zu den größten Herausforderungen beim Segelfliegen und erfordert viel Erfahrung.

Der Weg ist das Ziel

In den meisten Fällen versucht man beim Streckenflug, zu dem Flugplatz zurückzukehren, von dem man gestartet ist. Ein erfolgreicher Flug ist ein großartiges Erlebnis. Es gelingt aber nicht immer, das geplante Ziel zu erreichen. Hat der Segelflieger nicht das nötige Glück oder trifft er die falschen Entscheidungen, muss er den Flug vorzeitig abbrechen. In den meisten Fällen findet er einen Flugplatz in der Nähe, auf dem er landen kann. Es kommt aber auch vor, dass kein Flugplatz zu erreichen ist und der Pilot auf einem Feld oder einer Wiese landen muss. Eine solche Außenlandung wird schon in der Ausbildung geübt. Nach der Landung wird das Flugzeug abgerüstet und in einem Anhänger zurück zum Heimatflugplatz gebracht. Der Pilot hat zwar sein Flugziel nicht erreicht, aber er hat Erfahrung gesammelt, die er beim nächsten mal gebrauchen wird. Und das ist das beste Ziel, das man sich bei einem Streckenflug setzen kann.

Mitfliegen

Bei einigen Flügen besteht die Möglichkeit, mitzufliegen.
Mehr Infos hier.

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