Theoretische Schulung und praktische Ausbildung
Damit ein Segelflieger sicher unterwegs ist, muss er nicht nur die Steuerung des Flugzeuges beherrschen sondern auch über ein großes Wissen verfügen. Deshalb ist in der Segelflugausbildung neben einer praktischen auch eine theoretische Schulung vorgeschrieben. Die theoretische Schulung findet in unserem Verein üblicherweise von Mitte Oktober bis Mitte März statt. Danach gibt es eine Prüfung. So ist sichergestellt, dass jeder Schüler bei seiner praktischen Ausbildung immer über die nötigen theoretischen Kenntnisse verfügt.
Theoretischer Unterricht - Neun Fächer und viele Fragen
Um als Segelflieger sicher am Luftverkehr teilnehmen zu können, benötigt man ein vielfältiges und umfangreiches Wissen. So muss ein Pilot etwa wissen, wie das Flugzeug, mit dem er fliegt, aufgebaut ist, damit er eine Überlastung der Maschine vermeiden kann. Außerdem muss er wissen, wie die Instrumente funktionieren, um diese richtig bedienen und nutzen zu können. Auch mit dem Wetter muss ein Pilot sich auskennen. Nur wer die Wetterentwicklung richtig voraussieht, kann möglichen Gefahren aus dem Weg gehen. Für Segelflieger ist es besonders wichtig, die Entstehung von Aufwinden zu verstehen, um diese bei längeren Streckenflügen nutzen zu können. Eine weitere Herausforderung bei solchen Flügen besteht darin, die Orientierung zu behalten und den Weg zum Ziel zu finden oder zu dem Flugplatz zurückzukehren, von dem man gestartet ist.
In der Segelflugausbildung gibt es deshalb theoretischen Unterricht in neun Fächern. Fluglehrer erklären darin die Grundlagen jedes einzelnen Faches und stellen Bezüge zur Anwendung im Flugbetrieb her. Für Flugschüler stehen verschiedene Lehrbücher zur Verfügung, mit deren Hilfe sie ihre Kenntnisse vertiefen und festigen können. Zur Vorbereitung auf die Prüfung gibt es außerdem einen Katalog, in dem sämtliche mögliche Fragen und Aufgaben enthalten sind. Darin gibt es insgesamt über 3000 verschiedene Fragen.
Die theoretische Prüfung - Mit Lernen zum Erfolg
Der große Umfang der theoretischen Ausbildung ist notwendig, um die Sicherheit im Flugbetrieb zu gewährleisten. Flugschüler, die bereits die praktische Ausbildung begonnen haben, sehen diese Notwendigkeit ein. Sie sind deshalb motiviert, sich das erforderliche Wissen anzueignen. Mit Hilfe von Lehrbüchern und mit der Unterstützung durch die Fluglehrer gelingt dies den Schülern auch.
In den meisten Fällen haben die Flugschüler nach zwei oder drei Jahren genügend theoretischen Unterricht gehabt, um die theoretische Prüfung bei der zuständigen Luftfahrtbehörde ablegen zu können. Die Vorbereitung auf diese Prüfung bedeutet einen gewissen Aufwand. Mit einigem Lernen gelingt es den Schülern, die große Menge an Wissen aufzunehmen und zu behalten, so dass sie ohne große Aufregung in die Prüfung gehen können. In der Regel bestehen die Flugschüler die Prüfung im ersten Anlauf. Danach können sie ihre praktische Ausbildung beenden und die praktische Prüfung ablegen, um ihre Segelfluglizenz zu erwerben.