Der Start mit einem Segelflugzeug
Ein Segelflugzeug kann in der Regel nicht aus eigener Kraft starten, sondern muss mit fremder Hilfe in die Luft gebracht werden. In unserem Verein geschieht dies mit einer Seilwinde oder einem Motorflugzeug.
Seilwinden verfügen über Seiltrommeln, auf die ein Seil mit hoher Geschwindigkeit aufgerollt werden kann. Für den Start wird das Seil am Segelflugzeug befestigt und von der Seilwinde eingezogen. Dadurch wird das Flugzeug beschleunigt, so dass es abheben und steigen kann. Wegen der starken Windenmotoren und des geringen Gewichts der Segelflugzeuge werden beim Windenstart hohe Beschleunigungen erreicht. Der Steigflug erfolgt sehr steil, und die Höhe am Ende des Startvorgangs beträgt etwa 300 bis 400 Meter. Windenstarts sind zuverlässig und günstig und sind deshalb in unserem und vielen anderen Vereinen die häufigste Startart. In der Segelflugausbildung lernen unsere Flugschüler zunächst den Windenstart, bevor sie den Flugzeugschlepp lernen.
Beim Flugzeugschlepp zieht ein Motorflugzeug ein Segelflugzeug an einem Seil von etwa 40 Metern Länge hinter sich her. Die Beschleunigung beim Start ist recht gering, der Steigflug verhältnismäßig flach. Der Vorteil dieser Startart ist, dass damit eine beliebige Position und Höhe erreicht werden kann. So wird beim Start zu einem Streckenflug das Segelflugzeug üblicherweise gezielt in einen Aufwind geschleppt, während es beim Start zu einem Kunstflug an einer bestimmten Stelle im Kunstflugraum abgesetzt wird.
Segelflug - Flug ohne Motor
Nach dem Start eines Segelflugzeuges muss der Pilot eine leicht abwärts geneigte Flugbahn steuern, damit das Flugzeug immer die richtige Geschwindigkeit hält und genügend Auftrieb hat. Die Höhe, die beim Start erreicht wurde, ist deswegen bald aufgebraucht. Wenn der Segelflieger einen längeren Flug machen will, muss er rechtzeitig einen Aufwind finden, in dem er erneut Höhe gewinnen kann. Findet er keinen solchen Aufwind, muss er den Landeanflug vorbereiten. So kann es sein, dass ein Flug nur wenige Minuten dauert, aber auch Flüge von mehreren Stunden sind in einem Segelflugzeug möglich.
Der Flug in einem Segelflugzeug ist beinahe lautlos. Der Motorenlärm, der in vielen Motorflugzeugen nur mit Kopfhörern zu ertragen ist, bleibt dem Segelflieger erspart. Die Abhängigkeit von Aufwinden nimmt der Segelflieger gerne in Kauf, er betrachtet sie nicht als Nachteil, sondern als Herausforderung. Bei günstigem Wetter und unter geschickter Ausnutzung von Aufwinden sind mit Segelflugzeugen Streckenflüge von mehreren Hundert Kilometern Länge möglich. Das macht das Segelfliegen zu einer besonders interessanten und faszinierenden Art der Fliegerei.
Die Landung mit einem Segelflugzeug
Da ein Segelflugzeug nicht durchstarten und wieder steigen kann, gibt es für jede Segelfluglandung nur einen Versuch. Der Anflug muss mit überschüssiger Höhe stattfinden, die mit Hilfe von Luftbremsen so abgebaut wird, dass das Flugzeug auf der Piste aufsetzt. Bereits in der Ausbildung lernen Segelflieger, Ziellandungen zu machen, also die Maschine so genau wie möglich an einer bestimmten Stelle auf der Piste aufsetzen zu lassen. Nachdem das Segelflugzeug aufgesetzt hat und ausgerollt ist, wird es von Helfern wieder zum Startplatz zurückgeschoben.